Charles Vetter
Über den Künstler
Charles Vetter übersiedelte 1881 von Ostpreußen nach München, um an der dortigen Kunstakademie Malerei zu studieren. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, lebte Vetter in der bayerischen Metropole, die ihm mannigfaltige Motive für seine Werke bot. Über mehrere Dekaden war der Maler mit seinen durch den Impressionismus beeinflussten Werken Erfolg beschieden. So stellte er regelmäßig im Münchener Glaspalast und in der Münchner Secession seine Werke aus. 1906 trat er dem Münchner Verein „Deutscher Künstlerbund – Die Türmer e.V.“ bei, dem auch gleichgesinnte Secessionisten, die neuere Entwicklungen wie den Expressionismus ablehnten, angehörten, darunter Otto Pippel, Edward Cucuel, Ludwig Dill, Erich Erler, Friedrich Kallmorgen und Julius Seyler. Vetters Oeuvre wird vor allem durch städtische Ansichten bestimmt, ab 1900 wird das geschäftige Treiben auf den belebten Münchner Straßen und Plätzen zum bildbestimmenden Motiv. Atmosphärische Stimmungsbilder zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, die das pulsierende Leben einer sich entwickelnden Großstadt, hier als regnerische Abendszenerie mit Trambahn und Pferdedroschken sowie zahlreichen Figuren, schildern, zeigen – auch in ihrem Duktus – eine deutliche künstlerische Nähe zu dem Berliner Maler Lesser Ury.