Jacob Philipp Hackert
Über den Künstler
Jacob Philipp Hackert wurde am 15. September 1737 in Prenzlau geboren. Der künstlerische Werdegang war ihm vorgezeichnet: Sein Vater war der Porträtmaler Philipp Hackert, in dessen Werkstatt der Sohn eine erste Lehre durchlief, und auch der Onkel, ein Dekorationsmaler, nahm den Neffen unter seine Fittiche. Ab 1758 besuchte er zudem die Akademie der bildenden Künste in Berlin. Von sich reden machte der Künstler erstmals im Jahr 1761, als er zwei äußerst gelungene Veduten präsentierte. Damit gewann Jacob Philipp Hackert auch die Aufmerksamkeit und Gunst des Mäzens und Regierungsrates Adolf Friedrich von Olthof, der den jungen Mann nach Rügen, Stralsund und Stockholm einlud. Für Stadthaus und Landsitz des Barons führte Hackert diverse Wandmalereien aus, die ihm weitere Anerkennung einbrachten.
Von 1765 bis 1768 hielt sich Jacob Philipp Hackert zu Studienzwecken in Paris auf. Tiefen Eindruck machte auf ihn die Bekanntschaft mit dem französischen Maler Claude Joseph Vernet, der sich auf Landschaften und Marinemotive spezialisiert hatte. Ein weiterer Begleiter durch seine Pariser Zeit war der Kupferstecher Johann Georg Wille, der ihm mit Rat und Förderung zur Seite stand. Nach weiteren Reisen in die Normandie und die Picardie beschloss Hackert, gemeinsam mit seinem Bruder Italien zu besuchen. Hier wollte er die schöne Natur studieren und vor allem in der Kulturhauptstadt Rom seine Kenntnisse erweitern. Dank seiner wertvollen Kontakte zu Johann Friedrich Reiffenstein, der in Italiens Kunstwelt hohes Ansehen genoss, und auch zu dem englischen Diplomaten William Hamilton, erwarb sich Jacob Philipp Hackert in kurzer Zeit einen ausgezeichneten Ruf und konnte verschiedene interessante Aufträge annehmen. Goethe beauftrage Jacob Philipp Hackert im Jahre 1803, zwei italienische Landschaftsmalereien anzufertigen. Hellmut Seemann, Direktor der Stiftung Klassik Weimar, berichtet, wie es dazu kam und teilt sein fundiertes Wissen über die Entstehung der beiden Werke.
Der Erfolg von Jacob Philipp Hackert in Italien war beispiellos, seine Kunstaktionen teils spektakulär: Als ihm Graf Orlow 1771 den Auftrag der Zarin Katharina überbrachte, den Sieg der russischen Flotte über die Türken zu verherrlichen, wurde kurzerhand eine ganze Fregatte gesprengt, um dem Künstler ein ansprechendes Motiv zu bieten. In der Folge erhielt er zahlreiche Aufträge der europäischen Fürsten- und Königshäuser, profitierte von glücklichen Fügungen und bewies außerdem eine enorme Geschäftstüchtigkeit. 1786 ernannte ihn schließlich Ferdinand IV. von Neapel zu seinem Hofmaler. In Neapel traf Jacob Philipp Hackert auf Johann Wolfgang von Goethe, der seinem Landsmann nicht nur hohe Wertschätzung zollte, sondern auch die Gunst der Stunde nutzte und Zeichenunterricht nahm. Erst der blutige Aufstand der Lazzaroni zwang Jacob Philipp Hackert dazu, gemeinsam mit seinem Bruder Neapel zu verlassen und nach Florenz zu fliehen. Dort kaufte er sich ein kleines Landgut, auf dem er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Das Besondere an Hackerts Darstellungen war seine ausgewiesene Detailtreue, die sich streng an der Vorlage orientierte und von Heroisierungen und künstlichen Kompositionen Abstand nahm. Jacob Philipp Hackert starb am 28. April 1807 in San Piero di Careggio, dem heutigen Careggi in Florenz.
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