Über den Künstler

Der Südtiroler Maler Leo Putz wurde 1869 in Meran geboren. Seine künstlerische Begabung wurde, gegen den Willen des Vaters, von seinem Stiefbruder Prof. Robert Poetzelberger in München gefördert. Ab 1888 studierte Putz an der Akademie der Bildenden Künste in München bei dem Maler Gabriel von Hackl und an der Académie Julian in Paris. 1889 und 1896 verkehrte Putz in Dachau bei den Künstlern des Neu-Dachauer Kreises um Adolf Hölzel und widmete sich der Freiluftmalerei. 1897 trat Putz der Münchener Secession bei und war zudem Mitbegründer der Künstlervereinigung Die Scholle. Auch gestaltete Putz für das Wochenblatt Jugend zahlreiche Karikaturen und Titelblätter. In dieser Phase des Jugendstils ordnete Putz den realistischen Gehalt seiner Darstellungen der Fläche und Farbe zugunsten der Bildwirkung unter, wie zum Beispiel in seinen anthropomorphen Schneckenbildern die um 1900 entstanden. In Hartmannsberg am Chiemsee gelangte Putz zu einem reifen Stil und fing auf seinen Aktstudien badender Mädchen und seinen Kahnbildern die Luft und das Licht im Stil der Plein-air-Malerei ein. 1923 siedelte Leo Putz nach Gauting um, bevor er 1929 nach São Paulo aufbrach. 1931 wurde Putz als Professor an die Escola Nacional de Bellas Artes in Rio de Janeiro berufen. Während seiner Aufenthalte in Brasilien und Argentinien entwickelte Leo Putz eine zunehmend expressionistische Bildsprache. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1933 anfänglich noch mit Ausstellungen in München und Stuttgart geehrt, folgte kurz darauf ein Berufsverbot und seine Kunst wurde als entartet verfemt. Leo Putz sah sich gezwungen in seine Geburtsstadt Meran nach Südtirol zu fliehen, wo er 1940 verstarb. Gemälde von Leo Putz bewahren unter anderem die Städtische Galerie im Lenbachhaus, das Museo Nacional de Bellas Artes in Buenos Aires und das Szépmvészeti Múzeum in Budapest.

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