Philipp Perron
Über den Künstler
Philipp Perron war ein Sohn des Frankenthaler Drechslermeisters Johann Martin Perron und seiner aus Beindersheim stammenden Frau Magdalena geb. Seyfried. Er absolvierte die Volks- und Lateinschule in seiner Vaterstadt. Dann ging er nach Paris, wo sein Bruder Jean Perron als Bildhauer wirkte. Hier erlernte er seinen Beruf und besuchte ab 1862 als Schüler Max von Widnmanns die Akademie der Bildenden Künste München.[1]
Durch einen von ihm geschnitzten, außergewöhnlichen Stockknauf wurde König Ludwig II. von Bayern auf Perron aufmerksam. Als der Monarch begann, seine Schlossprojekte zu verwirklichen, holte er den Pfälzer Bildhauer in den dazu erforderlichen Künstlerstab und stellte ihm ca. 30 italienische Marmorspezialisten als Mitarbeiter zur Verfügung. Perron war maßgeblich an der Innenausstattung der Schlösser Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee beteiligt. Er schuf auch große Bildwerke im Außenbereich der Bauten, in Neuschwanstein etwa einen Hl. Georg an der Außenseite des Hauptturmes und eine Patrona Bavariae am rechteckigen Treppenturm. Zudem fertigte er hier sämtliche Kapitelle mit Ritter- oder Tiermotiven bzw. die Wappen-Gewölbeschlusssteine. An der Fassade von Linderhof stammen von ihm die vier Atlanten, die den Balkon tragen. In Edenkoben schuf er ein Denkmal des Königs Ludwig I., in Frankenthal eine Statue der Königin Karoline von Bayern.[2][3] In München-Giesing war er an der Innenausstattung der Heilig-Kreuz-Kirche beteiligt.[4]
Der König verlieh dem Künstler als Ausdruck seiner Zufriedenheit die Titel Professor und „Hofbildhauer“, er zeichnete ihn zudem 1890 mit dem Ritterkreuz IV. Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael und der Ludwigsmedaille für Kunst und Wissenschaft aus. Auch nach dem Tod des Monarchen blieb Philipp Perron ein gefragter Bildhauer, überdies lehrte er an der Kunstakademie.
Perron starb 1907 in Rottach und wurde unter den Rundbogenarkaden auf dem Alten Südlichen Friedhof in München beigesetzt. Seine Heimatstadt Frankenthal ernannte ihn zum Ehrenbürger, eine dortige Straße trägt seinen Namen und seit 1961 verleiht die Stadtverwaltung den Philipp-Perron-Kunstpreis.
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